Flächenrekultivierung entlang der WAL erfolgreich abgeschlossen
November 2023
Verantwortung für Natur und Umwelt steht bei OGE im Vordergrund: Nachdem der beschleunigte Bau der Wilhelmshaven-Anbindungsleitung (WAL) für LNG und Wasserstoff aufgrund der andauernden Krise in der Ukraine mit höchster Priorität erfolgreich umgesetzt wurde, hat Deutschlands führender Fernleitungsnetzbetreiber nun auch die wichtigen Rekultivierungsmaßnahmen abgeschlossen und zeigt: Auch in der neuen Deutschlandgeschwindigkeit können große Infrastrukturprojekte umweltverträglich und nachhaltig umgesetzt werden.
Bedingt durch den Russischen Angriffskrieg in der Ukraine im Jahre 2022 und die damit verbundene Energieknappheit musste die Wilhelmshaven-Anbindungsleitung nach einer äußerst intensiven Planungs- und Genehmigungsphase mit vereinten Kräften, innerhalb kürzester Zeit und absehbar in den Herbst und Winter hinein gebaut werden. Auch unter diesen außergewöhnlichen Bedingungen hatte ein ordnungsgemäßer Bauablauf unter Einhaltung aller Auflagen und Sicherheitsmaßnahmen für OGE immer höchste Priorität. Insbesondere der Bodenschutz, der auf diesem Projekt wegen der Besonderheiten der Küstenregion recht anspruchsvoll war, verlangte hier von Beginn an erhöhte Aufmerksamkeit.
Umgang mit herausfordernder Bodenstruktur
Dynamische Faktoren wie etwa Gezeitenwirkung, Sturmfluten und Entwässerungsmaßnahmen im Bereich der Marschen für die Landgewinnung, dazu ein hoher Grundwasserspiegel und das Vorkommen potenziell sulfatsaurer Böden stellten das Bauteam vor Herausforderungen. Es wurde ein neues Baukonzept entwickelt, um den besonderen Anforderungen des Bodenschutzes gerecht zu werden und einen sicheren Bauablauf zu gewährleisten. Teilweise wurde dabei auf die üblichen Methoden wie den Abtrag des Oberbodens verzichtet. Auf diese Weise ließen sich der Abstand zum Grundwasserspiegel erhöhen und die stabilisierende Pflanzendecke im Grünland erhalten. Die erforderliche Baustraße wurde zweilagig aus Sand und mit eingeschlagenem Geotextil auf dem Oberboden angelegt. Lediglich im Bereich großer Unterpressungen von Straßen, Bahnstrecken und Tiefs war eine Tragschicht aus Schotter auf einer unterlagernden Folie vonnöten.
Da die Bauarbeiten bis in den November hinein andauerten, musste der Destabilisierung der Bodenstruktur bei nassem Wetter Sorge getragen werden: In sensiblen Kreuzungsbereichen wurde der Graben weitläufig gespundet und der Abstand zwischen der Baustraße und dem anzulegenden Rohrgraben auf die maximal mögliche Entfernung festgelegt, um die Auflast zu minimieren. Auf diese Weise ließen sich Einbrüche des Rohrgrabens überwiegend gut vermeiden.
Zurück zum Ursprungszustand: Rekultivierung der genutzten Flächen
Mit Jahresbeginn konnte abschnittsweise der Rückbau der Baustraßen und der Entfernung der Baubrücken beginnen. Rückschreitend über die noch nicht abgebaute Strecke entfernten Bagger und Abfuhrfahrzeug Schritt für Schritt die einzelnen Straßenabschnitte. Je nach Zustand der unterliegenden Fläche wurde vor der Dränageverlegung noch zusätzlicher Sand eingearbeitet oder Abzugsgräben angelegt. Im Anschluss erfolgte auf ca. 0,4 – 0,5m Tiefe eine Auflockerung des Bodens per Tiefenlockerer, Zinken, Kreiselegge und Stabwalze, sodass der Einsatz einer Planierraupe auf einen kurzen Zeitraum nach Aufbringung des Oberbodens reduziert werden konnte. Die Neuansaat der Grünlandflächen wurde zum Teil durch die Bewirtschafter selbst vorgenommen, zum Teil seitens OGE beauftragt. Nach dem Anbau einer Zwischenfruchtsaat wie Tiefenrettich oder Kleegras-Luzernemischungen im folgenden Vegetationszyklus lässt sich die Fläche im Anschluss wieder normal bewirtschaften. Lediglich auf dem wenige Meter breiten Schutzstreifen direkt über der Trasse ist die maximale Wurzeltiefe des Bewuchses auf 60 cm begrenzt. Für den Zeitraum des Zwischenfruchtanbaus werden die entgangenen Gewinne darüber hinaus von OGE übernommen. Mit dem erfolgreichen Abschluss der Rekultivierungsmaßnahmen findet die Erfolgsgeschichte der Wilhelmshaven-Anbindungsleitung einen eindrucksvollen Schlusspunkt.
Wenn Sie sich gerne zum Bau der Leitung Etzel-Wardenburg-Drohne auf dem Laufenden halten möchten, abonnieren Sie unseren Newsletter.
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Flächenrekultivierung entlang der WAL erfolgreich abgeschlossen
Verantwortung für Natur und Umwelt steht bei OGE im Vordergrund: Nachdem der beschleunigte Bau der Wilhelmshaven-Anbindungsleitung (WAL) für LNG und Wasserstoff aufgrund der andauernden Krise in der Ukraine mit höchster Priorität erfolgreich umgesetzt wurde, hat Deutschlands führender Fernleitungsnetzbetreiber nun auch die wichtigen Rekultivierungsmaßnahmen abgeschlossen und zeigt: Auch in der neuen Deutschlandgeschwindigkeit können große Infrastrukturprojekte umweltverträglich und nachhaltig umgesetzt werden.
Bedingt durch den Russischen Angriffskrieg in der Ukraine im Jahre 2022 und die damit verbundene Energieknappheit musste die Wilhelmshaven-Anbindungsleitung nach einer äußerst intensiven Planungs- und Genehmigungsphase mit vereinten Kräften, innerhalb kürzester Zeit und absehbar in den Herbst und Winter hinein gebaut werden. Auch unter diesen außergewöhnlichen Bedingungen hatte ein ordnungsgemäßer Bauablauf unter Einhaltung aller Auflagen und Sicherheitsmaßnahmen für OGE immer höchste Priorität. Insbesondere der Bodenschutz, der auf diesem Projekt wegen der Besonderheiten der Küstenregion recht anspruchsvoll war, verlangte hier von Beginn an erhöhte Aufmerksamkeit.
Umgang mit herausfordernder Bodenstruktur
Dynamische Faktoren wie etwa Gezeitenwirkung, Sturmfluten und Entwässerungsmaßnahmen im Bereich der Marschen für die Landgewinnung, dazu ein hoher Grundwasserspiegel und das Vorkommen potenziell sulfatsaurer Böden stellten das Bauteam vor Herausforderungen. Es wurde ein neues Baukonzept entwickelt, um den besonderen Anforderungen des Bodenschutzes gerecht zu werden und einen sicheren Bauablauf zu gewährleisten. Teilweise wurde dabei auf die üblichen Methoden wie den Abtrag des Oberbodens verzichtet. Auf diese Weise ließen sich der Abstand zum Grundwasserspiegel erhöhen und die stabilisierende Pflanzendecke im Grünland erhalten. Die erforderliche Baustraße wurde zweilagig aus Sand und mit eingeschlagenem Geotextil auf dem Oberboden angelegt. Lediglich im Bereich großer Unterpressungen von Straßen, Bahnstrecken und Tiefs war eine Tragschicht aus Schotter auf einer unterlagernden Folie vonnöten.
Da die Bauarbeiten bis in den November hinein andauerten, musste der Destabilisierung der Bodenstruktur bei nassem Wetter Sorge getragen werden: In sensiblen Kreuzungsbereichen wurde der Graben weitläufig gespundet und der Abstand zwischen der Baustraße und dem anzulegenden Rohrgraben auf die maximal mögliche Entfernung festgelegt, um die Auflast zu minimieren. Auf diese Weise ließen sich Einbrüche des Rohrgrabens überwiegend gut vermeiden.
Zurück zum Ursprungszustand: Rekultivierung der genutzten Flächen
Mit Jahresbeginn konnte abschnittsweise der Rückbau der Baustraßen und der Entfernung der Baubrücken beginnen. Rückschreitend über die noch nicht abgebaute Strecke entfernten Bagger und Abfuhrfahrzeug Schritt für Schritt die einzelnen Straßenabschnitte. Je nach Zustand der unterliegenden Fläche wurde vor der Dränageverlegung noch zusätzlicher Sand eingearbeitet oder Abzugsgräben angelegt. Im Anschluss erfolgte auf ca. 0,4 – 0,5m Tiefe eine Auflockerung des Bodens per Tiefenlockerer, Zinken, Kreiselegge und Stabwalze, sodass der Einsatz einer Planierraupe auf einen kurzen Zeitraum nach Aufbringung des Oberbodens reduziert werden konnte. Die Neuansaat der Grünlandflächen wurde zum Teil durch die Bewirtschafter selbst vorgenommen, zum Teil seitens OGE beauftragt. Nach dem Anbau einer Zwischenfruchtsaat wie Tiefenrettich oder Kleegras-Luzernemischungen im folgenden Vegetationszyklus lässt sich die Fläche im Anschluss wieder normal bewirtschaften. Lediglich auf dem wenige Meter breiten Schutzstreifen direkt über der Trasse ist die maximale Wurzeltiefe des Bewuchses auf 60 cm begrenzt. Für den Zeitraum des Zwischenfruchtanbaus werden die entgangenen Gewinne darüber hinaus von OGE übernommen. Mit dem erfolgreichen Abschluss der Rekultivierungsmaßnahmen findet die Erfolgsgeschichte der Wilhelmshaven-Anbindungsleitung einen eindrucksvollen Schlusspunkt.
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