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Rekultivierung ist abgeschlossen: Bild einer grünen Wiese mit einem für Leitungen üblichen gelben Schilderpfahl in der Mitte stehend.

Frühzeitiger Austausch als Basis für erfolgreichen Projektabschluss

November 2024

OGE schließt Rekultivierungsarbeiten an der Wilhelmshaven-Anbindungsleitung ab / Kommunikation als wichtiger Baustein

Im Jahr 2022 erhielt OGE den Auftrag zu Planung, Bau und Betrieb der Wilhelmshaven-Anbindungsleitung (WAL). Das Projekt, welches OGE in Rekordzeit realisierte, fand nun mit der Fertigstellung der Rekultivierungsarbeiten seinen Abschluss. Die Rekultivierungsphase hatte aufgrund der andauernden schlechten Witterungslage, insbesondere durch die Starkregenereignisse, mehr Zeit als ursprünglich geplant in Anspruch genommen.

Die 26 Kilometer lange Wilhelmshaven-Anbindungsleitung, die vom LNG-Terminal in Wilhelmshaven bis nach Etzel führt, verläuft die ersten drei Kilometer durch Industrieflächen. Ab dem Deich liegt sie im Bereich landwirtschaftlicher Nutzflächen. „Bei der Planung, dem Bau und der abschließenden Rekultivierung legen wir größten Wert auf die richtige Lagerung und Wiedereinbringung der Böden“, erklärt Hans-Jürgen Eißing, Bodensachverständiger bei OGE. Er und seine Projektkollegen wissen um die besonderen Anforderungen der Böden. Der fruchtbare Mutterboden durfte sich nicht mit dem B-Boden, ein organisch durchsetzter Zwischenboden oder dem Unterboden vermischen. „Da gilt höchste Sorgfalt, weil wir den Landwirten ihre Flächen so zurückgeben wollen, wie wir sie von ihnen erhalten haben“, sagt Hans-Jürgen Eißing. Die von der WAL betroffenen Flächen sind zum größten Teil Grünlandflächen, die für die Weidehaltung oder der Gewinnung von Grassilage dienen.

So wie bei den Landwirten Enno Janßen aus Wilhelmshaven und Richard Schouten aus Sande. Während Enno Janßen einen konventionellen Milchviehbetrieb mit 250 Tieren und 110 Hektar Grünlandfläche betreibt, hat Richard Schouten einen Bioland zertifizierten Milchviehbetrieb mit 70 Kühen und 70 Hektar Biogrünlandflächen. „Wir beachten bei jedem Betrieb die individuellen Anforderungen und Besonderheiten der Flächen. Bei einem Bioland-Betrieb müssen wir zum Beispiel biozertifiziertes Saatgut verwenden, damit es keine Probleme bei der nächsten Kontrolle gibt“, so Hans-Jürgen Eißing. Landwirt Richard Schouten zieht rückblickend ein positives Fazit. „Wir kennen hier Leitungsbauvorhaben und eigentlich läuft das immer gut ab“, sagt er. Natürlich habe die Baumaßnahme in dem Betrieb Umplanungen notwendig gemacht, schließlich stand ein Teil der Weidefläche vorrübergehend nicht zur Nutzung zur Verfügung. „Da mussten wir dann auf eine andere abgelegene Fläche ausweichen, wo uns OGE extra eine Dammstelle bauen musste. Ohne diese hätten wir die Tiere nicht auf die Weide bringen können“, berichtet der Landwirt aus Sande. Auch Enno Janßen hat umplanen müssen, schließlich wurden seine Betriebsflächen auf rund zwei Kilometern von der Bautrasse in Anspruch genommen und somit standen kurzzeitig acht Hektar Weidefläche nicht zur Verfügung. „Wir planen immer sehr passgenau. Durch die Baumaßnahme mussten wir Ersatzflächen finden und Futter zukaufen“, erklärt er. Bei ihm spielte auch das Thema Drainage eine wichtige Rolle. Aufgrund des Leitungsverlaufs und der Lage der Drainage mussten die Fachverantwortlichen von OGE einigen Aufwand in Kauf nehmen, damit die Drainage sicher funktionstüchtig bleibt. Die einwandfreie Funktion der Drainageanlagen ist wichtig für die Bewirtschaftung der Grünlandflächen. „Wir haben es in dieser Region mit Marschland zu tun. Der Grundwasserspiegel ist in der Regel recht hoch, im Durchschnitt ein Meter unter Geländeoberkante“, erklärt Hans-Jürgen Eißing. Deswegen erforderte auch die Baumaßnahme eine durchdachte Wasserhaltung mit dem Einsatz von Tiefendrainagen und Wasserpumpen. Um den empfindlichen Boden zu schonen, wurden sogenannte „grüne Baustraßen“ aus Sand angelegt.

Wasser kam während der Rekultivierung auch einiges vom Himmel. Starkregenereignisse verzögerten den Abschluss der Rekultivierungsarbeiten maßgeblich und führten zur teilweisen Unterbrechung der Arbeiten, die schlussendlich von Mai 2023 bis September 2024 dauerten. „Das sind Umstände, die sowohl wir als auch die Eigentümer und Bewirtschafter der Flächen akzeptieren mussten“, sagt Hans-Jürgen Eißing. Auch wenn die Rekultivierung mehr Zeit als ursprünglich geplant in Anspruch genommen hat, zeigt sich WAL-Projektleiter Franz-Josef Kißing mit dem Verlauf und dem nun finalen Schluss des Projektes sehr zufrieden: „Das Projekt WAL hat einen Vorzeigecharakter. Es zeigt beispielhaft, wie gut das Miteinander auch unter den verschiedensten Bedingungen funktionieren kann und wie wichtig ein früher Austausch zwischen Flächeneigentümern, Bewirtschaftern und uns als Projektverantwortliche ist, damit beide Seiten zufrieden mit dem Projektverlauf sein können.“ Das kann auch Landwirt Enno Janßen bestätigen. „Wir haben immer eine gute Kommunikation gehabt und die Ansprechpartner von OGE waren immer für uns erreichbar und haben sich an das gehalten, was zwischen uns vereinbart war.“

 

 

 


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