Baumaßnahmen einfach erklärt: Das passiert beim Bau der EWA
März 2025
Planung, Bau und Inbetriebnahme – Leitungsbauprojekte durchlaufen verschiedene Phasen mit unterschiedlichen Stufen. Sicht- und erlebbar für alle ist ein Leitungsbauprojekt vor allem in der Bauphase. In dieser befindet sich aktuell die Leitung Etzel-Wardenburg (EWA). Wir nehmen Sie mit auf unsere Baustelle und zeigen Ihnen, von der Rohrvorbereitung bis zur Rekultivierung, wie wir unsere Bauprojekte umsetzen.
Vorbereitung der Rohre – Aufständern, Biegen und Schweißen
Das Verlegen von Rohrleitungen erfolgt auf einer Wanderbaustelle entlang mehrerer Abschnitte. Sämtliche Arbeiten finden auf einem Arbeitsstreifen statt, der je nach örtlicher Gegebenheit zwischen ca. 25 und 50 Meter breit sein kann. Bereits auf dem Rohrlagerplatz werden die rund 18 Meter langen, geraden Rohrstücke mithilfe einer Biegemaschine genau an den Verlauf der Trasse angepasst. Nach dem Biegen und der Vorbereitung der Baustelle werden die einzelnen Rohrstücke per Tieflader vom Rohrlagerplatz an die Trasse gebracht und dort „aufgeständert“, also zur weiteren Verarbeitung in Reihe gelagert.
Fotos: Links: Ein gerades Rohrstück wird in die Rohrbiegemaschine gehoben; Rechts: das fertiggebogene Rohrstück
Im Anschluss werden die einzelnen Rohre miteinander verschweißt. Bei diesem anspruchsvollen Verfahren werden die einzelnen Rohrstücke direkt neben der Trasse zu einem bis zu hundert Meter langen Rohrstrang vereint. Die Schweißerinnen und Schweißer, die diese Arbeit vornehmen sind fachlich qualifizierte Spezialisten, die den Rohrstrang mit mehreren, aufeinander abgestimmten Schweißverfahren zu einer dichten Einheit verbinden.
Fotos: Schweißzelt: Um die Schweißnähte während der Arbeit vor Wind und Wetter zu schützen, finden die Schweißarbeiten in einem mobilen Schutzraum, dem sogenannten Schweißzelt statt.
Grabenaushub
Nach Abschluss der Schweißarbeiten startet der Aushub des Rohrgrabens. Während der gesamten Bauphase sollen die Auswirkungen auf Böden so gering wie möglich sein. Neben der sorgfältigen Abtragung und Lagerung des wertvollen Mutterbodens, erfolgt beim Aushub des Rohrgrabens auch die Abtragung der sogenannten B- und C-Bodenhorizonte. Diese Bodenschichten sind weniger nährstoffreich und sollen sich nicht miteinander oder gar mit dem Mutterboden vermischen. Sie werden getrennt voneinander ausgehoben und separat gelagert. Aussortiert und fachlich entsorgt wird nur Bodenmaterial, welches nicht wieder eingebaut werden darf oder zum Beispiel aufgrund von vielen Steinen zu einer potenziellen Schädigung der Leitung führen könnte.
Absenken des Rohrstranges
Optisch eindrucksvoll zeigt sich der nächste Schritt: das Absenken der verschweißten Rohrstränge in den ausgehobenen Rohrgraben. Die eigens hierfür konstruierten Seiler oder auch „Rohrleger“ heben den Strang von der Aufständerung in den Graben. Bei diesem Verfahren kommen fünf oder mehr Seitenbäume gemeinsam zum Einsatz – je nach Länge des verschweißten Leitungsabschnitts. Die finalen Schweißnähte zur Verbindung der Rohrstränge werden schließlich im Graben gesetzt.
Foto: Absenkung eines Rohrstranges durch mehrere Seiler
Baumessung, Verfüllung und Druckprüfung
Liegt der Rohrstrang im Rohrgraben und ist er mit den bereits im Rohrgraben liegenden Rohrsträngen verschweißt, folgt die Verfüllung des Rohrgrabens. Sprich, die einzeln abgetragenen und neben dem Rohrgraben gelagerten Bodenhorizonte werden Horizont für Horizont wieder zurückgeführt. Nach dem Verfüllen verbleibt eine leichte Erhöhung des Geländes oberhalb des Rohrgrabens, damit sich bei leichten Setzungen des Bodes in den Folgejahren das Gelände wieder angleichen kann. Entlang der Leitung gibt es mehrere Druckprüfungsabschnitte. An den jeweiligen Grenzen der Abschnitte verbleiben deswegen Baugruben bis nach der abschließenden Druckprüfung der Leitung. Bei der Druckprüfung wird die Leitung auf Festigkeit und Dichtigkeit geprüft. Sie muss mindestens das Anderthalbfache ihres maximalen Betriebsdrucks aushalten.
Rekultivierung
Den Abschluss des Bauvorhabens bildet die Rekultivierung. Der Oberboden wird wieder aufgetragen und gegebenenfalls weitere Rekultivierungsmaßnahmen eingeleitet. Ziel der Rekultivierung ist die Wiederherstellung des ursprünglichen Zustandes. So erfolgt die Lockerung des Unterbodens, zunächst längs der Trasse, anschließend gegebenenfalls noch einmal in diagonaler Richtung. Nach der Lockerung planiert eine Raupe mit abgesenktem Schild einmalig die Oberfläche des gelockerten Unterbodens. Der Wiederauftrag des Oberbodens erfolgt in strukturschonender Weise nahezu ausschließlich durch Bagger. Nach Einplanierung der Oberfläche schließt sich ggfs. eine weitere Lockerung der wieder aufgetragenen Oberbodenschicht an.
Fotos: Rekultivierung einer Leitungstrasse: vorher und nachher
Wenn Sie sich gerne zum Bau der Leitung Etzel-Wardenburg-Drohne auf dem Laufenden halten möchten, abonnieren Sie gerne unseren Newsletter, der sie regelmäßig mit allen Neuigkeiten versorgt.
Neueste Beiträge
Baumaßnahmen einfach erklärt: Das passiert beim Bau der EWA
Planung, Bau und Inbetriebnahme – Leitungsbauprojekte durchlaufen verschiedene Phasen mit unterschiedlichen Stufen. Sicht- und erlebbar für alle ist ein Leitungsbauprojekt vor allem in der Bauphase. In dieser befindet sich aktuell die Leitung Etzel-Wardenburg (EWA). Wir nehmen Sie mit auf unsere Baustelle und zeigen Ihnen, von der Rohrvorbereitung bis zur Rekultivierung, wie wir unsere Bauprojekte umsetzen.
Vorbereitung der Rohre – Aufständern, Biegen und Schweißen
Das Verlegen von Rohrleitungen erfolgt auf einer Wanderbaustelle entlang mehrerer Abschnitte. Sämtliche Arbeiten finden auf einem Arbeitsstreifen statt, der je nach örtlicher Gegebenheit zwischen ca. 25 und 50 Meter breit sein kann. Bereits auf dem Rohrlagerplatz werden die rund 18 Meter langen, geraden Rohrstücke mithilfe einer Biegemaschine genau an den Verlauf der Trasse angepasst. Nach dem Biegen und der Vorbereitung der Baustelle werden die einzelnen Rohrstücke per Tieflader vom Rohrlagerplatz an die Trasse gebracht und dort „aufgeständert“, also zur weiteren Verarbeitung in Reihe gelagert.
Fotos: Links: Ein gerades Rohrstück wird in die Rohrbiegemaschine gehoben; Rechts: das fertiggebogene Rohrstück
Im Anschluss werden die einzelnen Rohre miteinander verschweißt. Bei diesem anspruchsvollen Verfahren werden die einzelnen Rohrstücke direkt neben der Trasse zu einem bis zu hundert Meter langen Rohrstrang vereint. Die Schweißerinnen und Schweißer, die diese Arbeit vornehmen sind fachlich qualifizierte Spezialisten, die den Rohrstrang mit mehreren, aufeinander abgestimmten Schweißverfahren zu einer dichten Einheit verbinden.
Fotos: Schweißzelt: Um die Schweißnähte während der Arbeit vor Wind und Wetter zu schützen, finden die Schweißarbeiten in einem mobilen Schutzraum, dem sogenannten Schweißzelt statt.
Grabenaushub
Nach Abschluss der Schweißarbeiten startet der Aushub des Rohrgrabens. Während der gesamten Bauphase sollen die Auswirkungen auf Böden so gering wie möglich sein. Neben der sorgfältigen Abtragung und Lagerung des wertvollen Mutterbodens, erfolgt beim Aushub des Rohrgrabens auch die Abtragung der sogenannten B- und C-Bodenhorizonte. Diese Bodenschichten sind weniger nährstoffreich und sollen sich nicht miteinander oder gar mit dem Mutterboden vermischen. Sie werden getrennt voneinander ausgehoben und separat gelagert. Aussortiert und fachlich entsorgt wird nur Bodenmaterial, welches nicht wieder eingebaut werden darf oder zum Beispiel aufgrund von vielen Steinen zu einer potenziellen Schädigung der Leitung führen könnte.
Absenken des Rohrstranges
Optisch eindrucksvoll zeigt sich der nächste Schritt: das Absenken der verschweißten Rohrstränge in den ausgehobenen Rohrgraben. Die eigens hierfür konstruierten Seiler oder auch „Rohrleger“ heben den Strang von der Aufständerung in den Graben. Bei diesem Verfahren kommen fünf oder mehr Seitenbäume gemeinsam zum Einsatz – je nach Länge des verschweißten Leitungsabschnitts. Die finalen Schweißnähte zur Verbindung der Rohrstränge werden schließlich im Graben gesetzt.
Foto: Absenkung eines Rohrstranges durch mehrere Seiler
Baumessung, Verfüllung und Druckprüfung
Liegt der Rohrstrang im Rohrgraben und ist er mit den bereits im Rohrgraben liegenden Rohrsträngen verschweißt, folgt die Verfüllung des Rohrgrabens. Sprich, die einzeln abgetragenen und neben dem Rohrgraben gelagerten Bodenhorizonte werden Horizont für Horizont wieder zurückgeführt. Nach dem Verfüllen verbleibt eine leichte Erhöhung des Geländes oberhalb des Rohrgrabens, damit sich bei leichten Setzungen des Bodes in den Folgejahren das Gelände wieder angleichen kann.
Entlang der Leitung gibt es mehrere Druckprüfungsabschnitte. An den jeweiligen Grenzen der Abschnitte verbleiben deswegen Baugruben bis nach der abschließenden Druckprüfung der Leitung. Bei der Druckprüfung wird die Leitung auf Festigkeit und Dichtigkeit geprüft. Sie muss mindestens das Anderthalbfache ihres maximalen Betriebsdrucks aushalten.
Rekultivierung
Den Abschluss des Bauvorhabens bildet die Rekultivierung. Der Oberboden wird wieder aufgetragen und gegebenenfalls weitere Rekultivierungsmaßnahmen eingeleitet. Ziel der Rekultivierung ist die Wiederherstellung des ursprünglichen Zustandes. So erfolgt die Lockerung des Unterbodens, zunächst längs der Trasse, anschließend gegebenenfalls noch einmal in diagonaler Richtung. Nach der Lockerung planiert eine Raupe mit abgesenktem Schild einmalig die Oberfläche des gelockerten Unterbodens. Der Wiederauftrag des Oberbodens erfolgt in strukturschonender Weise nahezu ausschließlich durch Bagger. Nach Einplanierung der Oberfläche schließt sich ggfs. eine weitere Lockerung der wieder aufgetragenen Oberbodenschicht an.
Fotos: Rekultivierung einer Leitungstrasse: vorher und nachher
Wenn Sie sich gerne zum Bau der Leitung Etzel-Wardenburg-Drohne auf dem Laufenden halten möchten, abonnieren Sie gerne unseren Newsletter, der sie regelmäßig mit allen Neuigkeiten versorgt.
Zurück