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Microtunnel: Effizient und umweltfreundlich ans Ziel

Juni 2025

Die Arbeiten an den beiden Microtunneln unter dem Küstenkanal und der A28 und dem Bloher Wold schreiten planmäßig voran. Im Interview berichtet der Engineering Manager und stellvertretende Projektleiter Christoph Kentrat über den aktuellen Baufortschritt, die gemeisterten Herausforderungen und die nächsten Schritte.

Einsatzgebiete von Microtunneln

Die Trassenführung eines Leitungsbauprojektes nimmt bei OGE nicht zwingend den kürzesten, sondern den verträglichsten Weg durch die Region. Oberstes Ziel ist es, die Eingriffe in Natur und Umwelt so gering wie möglich zu halten und das Landschaftsbild zu bewahren. Die Leitung Etzel-Wardenburg quert mit ihrem Trassenverlauf in zwei unterschiedlichen Bereichen sensible Gebiete: Zum einen das Naturschutzgebiet Bloher Wold in Oldenburg und Wehnen mit der vorgelagerten Auto- und Eisenbahnstrecke, und zum anderen auch den Küstenkanal in Nord- und Südmoslesfehn in Wardenburg. An diesen beiden Punkten setzen die Fachleute von OGE ein spezielles Verfahren ein, um den Bloher Wold sowie den Küstenkanal zu schützen: das Microtunneling-Verfahren. 

Der Einzug des Produktenrohrs am Künstenkanal

Wie ist der aktuelle Stand der Arbeiten an den beiden Microtunnel-am Küstenkanal und dem Bloher Wold? Sind bereits beide Abschnitte fertiggestellt? 
Beide Microtunnel sind bereits fertig gebohrt. Am 24.04.25 wurde das “Produktenrohr”, die spätere Gasleitung, in den Microtunnel am Küstenkanal eingezogen. Beim Microtunnel unter der Autobahn und dem Bloher Wold dauert es noch etwas bis das Produktenrohr dort eingezogen werden kann, dieser wird aktuell noch ausgebaut. In den Tunnel mit 2 m Innendurchmesser werden dazu Leerrohre unter der Decke montiert. In diese Leerrohre werden dann Begleit- und Telekommunikationskabel eingezogen. 

Was sind die nächsten Arbeitsschritte? 
Nach der Montage der Leerrohre und dem Einzug des Produktenrohres in die Microtunnel wird der verbleibende Hohlraum um das Produktenrohr verdämmt. Dazu werden die beiden Tunnel mit einem speziellen Beton aufgefüllt. Die beiden Tunnel sind dann nicht mehr begehbar. Bis zur Inbetriebnahme der EWA Ende 2025 werden auch die Start- und Zielgruben verfüllt. Nach Abschluss der Rekultivierung ist von beiden Tunneln nichts mehr zu sehen. 

Gab es Unterschiede bei den beiden Tunneln im Bloher Wold und unter dem Küstenkanal? 
Grundsätzlich handelt es sich bei beiden Kreuzungen um dasselbe Verfahren, daher laufen diese auch gleich ab. Der Tunnel unter dem Bloher Wold und der Autobahn ist mit 660 Metern jedoch deutlich länger als der unter dem Küstenkanal mit 460 Metern. Dieser Längenunterschied bedingt natürlich u.a. eine längere Bohrdauer und auch nochmal andere Herausforderungen beim Einzug des Medienrohrs. 
Microtunnel sind für uns immer besondere Bauwerke in Projekten, sie gelten als „Sonderbauwerke“. Wir machen mit diesem Verfahren seit vielen Jahren gute Erfahrungen. Die von uns beauftragten Fachunternehmen haben die Arbeiten wie gewohnt mit viel Präzision und Geduld umgesetzt. 

Rund 20 Kilometer der EWA sind mittlerweile verlegt. Was ist Ihr Zwischenfazit nach einem Drittel der Strecke? 
Die Bauarbeiten an der Leitung verlaufen zufriedenstellend. Wir rechnen weiterhin mit einer planmäßigen Inbetriebnahme der Leitung zum Jahresende 2025. Besonders einprägsam für mich war der Einzug des 460 Meter langen Rohrstrangs unter dem Küstenkanal. Innerhalb von acht Stunden wurde das Rohr mit 17 Seilern und zwei Seitenbäumen präzise eingezogen – eine Präzisions-Leistung, die durch die Erfahrung und gute Vorbereitung aller am Bau beteiligten Personen möglich war! 

Der Einzug des Produktenrohrs in den Microtunnel aus Vogelperspektive

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