EWA: Wichtiger Schritt für die Energieversorgung – Christoph Kentrat im Interview
März 2025
Der Planfeststellungsbeschluss für die EWA liegt seit dem 17. Januar 2025 durch das LBEG (Landesamt für Bergbau, Energie und Geologie) vor. Als stellvertretender technischer Projektleiter gibt Christoph Kentrat einen Ausblick auf das weitere Vorgehen. Der 29-Jährige ist in seiner Funktion als Engineering Manager bei OGE für die Koordination der Schnittstellen zwischen Planung und Baustelle, Absprachen mit verschiedenen Dienstleistern und die Einhaltung des Zeitplans zuständig.
Der Planfeststellungsbeschluss für den Leitungsabschnitt Etzel-Wardenburg liegt seit Mitte Januar vor. Was sind die nächsten Schritte für die EWA?
Mit dem Planfeststellungsbeschluss, der gleichzusetzen ist mit einer Baugenehmigung, haben wir die Freigabe für die Bauarbeiten erhalten.
Was das in der Praxis bedeutet: Der Ausbau der Baustraßen ist im vollen Gange. Zudem haben wir in 2025 auch schon mit dem Bau an der Trasse begonnen. Der Rohrstrang wird im Arbeitsstreifen vorgestreckt, dann werden der Rohrgraben ausgehoben und die rund 60 Kilometer Rohrleitung nach und nach verlegt.
Wo genau starten die Bauarbeiten nach Erteilen der Bauerlaubnis?
Schon im Herbst 2024 sind die vorzeitigen Bauarbeiten angelaufen, die Rohrlagerplätze wurden angelegt und erste Baustraßen erstellt, dort knüpfen wir als erstes an. Verschiedene Sonderbauwerke wie die Querung der A20 und Bahntrasse wurden bereits gestartet. Dort kommt ein Microtunnel zum Einsatz – ein Bohrverfahren, das organisatorisch gut getimt sein muss. Dann gilt es, die Leitung von den beiden jeweiligen Baulos aufeinander “zuzubauen”, also von Etzel zum südlicheren Wardenburg runter und von Wardenburg hoch zum nördlicheren Etzel.
Planmäßig rechnen wir mit einer Inbetriebnahme der Leitung zum Jahresende 2025. Teilweise beginnt die Rekultivierung schon zeitgleich zu den Bauarbeiten nach Verfüllen des Rohrgrabens. Der Rest wird im Jahr 2026 fortgesetzt und je nach Witterungsverhältnissen auch abgeschlossen. So gehen wir sicher, dass sich der Boden gut erholt und die rekultivierten Flächen an die Eigentümer, Pächter und Bewirtschafter übergeben werden.
Zur Versorgungsleitung Etzel-Wardenburg-Drohe Die EWA verläuft zwischen dem Erdgasspeicher in Etzel und der Verdichterstation in Wardenburg. Sie transportiert auf 60 Kilometern Erdgas aus den Niederlanden, Norwegen und Wilhelmshaven in das deutsche Ferngasnetz. Damit bildet sie den ersten Abschnitt der Versorgungsleitung Etzel-Wardenburg-Drohne. Die EWA sichert die Versorgung von privaten Verbrauchern und der Industrie und trägt zur unabhängigen Energieversorgung in Deutschland bei. Die Leitung ist für den Transport von Wasserstoff zertifiziert.
Was sind die baulichen Besonderheiten im Projekt EWA?
Entlang der EWA gibt es viele moorige und marschige Böden, also Böden mit besonders hohem Wassergehalt. Hier gilt es, das Wasser, wenn möglich, zu umgehen und in den unumgänglichen Fällen Boden und Wasser zu schützen. So haben wir beispielsweise im Bereich Etzel eine Baustraße aus Hackschnitzeln anstatt aus Sand errichtet, um auf die örtlichen Bodenverhältnisse Rücksicht zu nehmen.
Darüber hinaus berücksichtigen wir bei der Planung und Durchführung der Arbeiten stets die lokalen Gegebenheiten, die aktuellen Witterungsbedingungen sowie den Schutz von Umwelt und anderen Schutzgütern. Hierzu zählen neben der Umwelt auch die Bedürfnisse der Bevölkerung:
So wurde bspw. bei der Planung der Bauarbeiten nahe dem Freibad in Bockhorn der kommende Beginn der Freibadsaison berücksichtigt, sodass der Betrieb des Bades nicht beeinträchtigt wird.
Wie sind Sie zu OGE gekommen und was gefällt Ihnen an Ihrer Arbeit?
Seit 2014 bin ich in verschiedenen Positionen für OGE tätig. Begonnen habe ich mit einem dualen Studium, damals habe ich eine Ausbildung als Industriemechaniker zeitgleich zum Maschinenbaustudium absolviert. Schon früh während meinem Studium konnte ich in Leitungsbauprojekte reinschnuppern. Nach Abschluss des Studiums habe ich als Ingenieur Erfahrungen im Bereich Gasdruckregel- und Messanlagen gesammelt. Seit September 2024 bin ich nun als Engineering Manager für die EWA zuständig.
Ich habe in meiner Zeit bei OGE immer in guten Teams gearbeitet, mit denen die Zusammenarbeit Spaß macht. Persönlich schätze ich zudem die Abwechslung, die mein Job mir bietet. Wenn man ins Baubüro kommt, kann es sein, dass der Tag komplett anders verläuft als man das geplant hat. Der Projektalltag gestaltet sich häufig mittendrin um, da wird es nie langweilig.
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EWA: Wichtiger Schritt für die Energieversorgung – Christoph Kentrat im Interview
Der Planfeststellungsbeschluss für die EWA liegt seit dem 17. Januar 2025 durch das LBEG (Landesamt für Bergbau, Energie und Geologie) vor. Als stellvertretender technischer Projektleiter gibt Christoph Kentrat einen Ausblick auf das weitere Vorgehen. Der 29-Jährige ist in seiner Funktion als Engineering Manager bei OGE für die Koordination der Schnittstellen zwischen Planung und Baustelle, Absprachen mit verschiedenen Dienstleistern und die Einhaltung des Zeitplans zuständig.
Der Planfeststellungsbeschluss für den Leitungsabschnitt Etzel-Wardenburg liegt seit Mitte Januar vor. Was sind die nächsten Schritte für die EWA?
Mit dem Planfeststellungsbeschluss, der gleichzusetzen ist mit einer Baugenehmigung, haben wir die Freigabe für die Bauarbeiten erhalten.
Was das in der Praxis bedeutet: Der Ausbau der Baustraßen ist im vollen Gange. Zudem haben wir in 2025 auch schon mit dem Bau an der Trasse begonnen. Der Rohrstrang wird im Arbeitsstreifen vorgestreckt, dann werden der Rohrgraben ausgehoben und die rund 60 Kilometer Rohrleitung nach und nach verlegt.
Wo genau starten die Bauarbeiten nach Erteilen der Bauerlaubnis?
Schon im Herbst 2024 sind die vorzeitigen Bauarbeiten angelaufen, die Rohrlagerplätze wurden angelegt und erste Baustraßen erstellt, dort knüpfen wir als erstes an. Verschiedene Sonderbauwerke wie die Querung der A20 und Bahntrasse wurden bereits gestartet. Dort kommt ein Microtunnel zum Einsatz – ein Bohrverfahren, das organisatorisch gut getimt sein muss. Dann gilt es, die Leitung von den beiden jeweiligen Baulos aufeinander “zuzubauen”, also von Etzel zum südlicheren Wardenburg runter und von Wardenburg hoch zum nördlicheren Etzel.
Planmäßig rechnen wir mit einer Inbetriebnahme der Leitung zum Jahresende 2025. Teilweise beginnt die Rekultivierung schon zeitgleich zu den Bauarbeiten nach Verfüllen des Rohrgrabens. Der Rest wird im Jahr 2026 fortgesetzt und je nach Witterungsverhältnissen auch abgeschlossen. So gehen wir sicher, dass sich der Boden gut erholt und die rekultivierten Flächen an die Eigentümer, Pächter und Bewirtschafter übergeben werden.
Die EWA verläuft zwischen dem Erdgasspeicher in Etzel und der Verdichterstation in Wardenburg. Sie transportiert auf 60 Kilometern Erdgas aus den Niederlanden, Norwegen und Wilhelmshaven in das deutsche Ferngasnetz. Damit bildet sie den ersten Abschnitt der Versorgungsleitung Etzel-Wardenburg-Drohne. Die EWA sichert die Versorgung von privaten Verbrauchern und der Industrie und trägt zur unabhängigen Energieversorgung in Deutschland bei. Die Leitung ist für den Transport von Wasserstoff zertifiziert.
Was sind die baulichen Besonderheiten im Projekt EWA?
Entlang der EWA gibt es viele moorige und marschige Böden, also Böden mit besonders hohem Wassergehalt. Hier gilt es, das Wasser, wenn möglich, zu umgehen und in den unumgänglichen Fällen Boden und Wasser zu schützen. So haben wir beispielsweise im Bereich Etzel eine Baustraße aus Hackschnitzeln anstatt aus Sand errichtet, um auf die örtlichen Bodenverhältnisse Rücksicht zu nehmen.
Darüber hinaus berücksichtigen wir bei der Planung und Durchführung der Arbeiten stets die lokalen Gegebenheiten, die aktuellen Witterungsbedingungen sowie den Schutz von Umwelt und anderen Schutzgütern. Hierzu zählen neben der Umwelt auch die Bedürfnisse der Bevölkerung:
So wurde bspw. bei der Planung der Bauarbeiten nahe dem Freibad in Bockhorn der kommende Beginn der Freibadsaison berücksichtigt, sodass der Betrieb des Bades nicht beeinträchtigt wird.
Wie sind Sie zu OGE gekommen und was gefällt Ihnen an Ihrer Arbeit?
Seit 2014 bin ich in verschiedenen Positionen für OGE tätig. Begonnen habe ich mit einem dualen Studium, damals habe ich eine Ausbildung als Industriemechaniker zeitgleich zum Maschinenbaustudium absolviert. Schon früh während meinem Studium konnte ich in Leitungsbauprojekte reinschnuppern. Nach Abschluss des Studiums habe ich als Ingenieur Erfahrungen im Bereich Gasdruckregel- und Messanlagen gesammelt. Seit September 2024 bin ich nun als Engineering Manager für die EWA zuständig.
Ich habe in meiner Zeit bei OGE immer in guten Teams gearbeitet, mit denen die Zusammenarbeit Spaß macht. Persönlich schätze ich zudem die Abwechslung, die mein Job mir bietet. Wenn man ins Baubüro kommt, kann es sein, dass der Tag komplett anders verläuft als man das geplant hat. Der Projektalltag gestaltet sich häufig mittendrin um, da wird es nie langweilig.
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